„Philosophieren ist prickelndes Brausepulver für das Gehirn.“
(Harald Lesch)
Brausepulver fürs Gehirn gibt es jede Menge im Philosophieunterricht.
Wir Menschen verfügen über die besondere Gabe, über unser eigenes Leben und die Welt, nachzudenken. Wir können über das reflektieren, was wir sind, was wir tun sollen, wie wir leben wollen, was wir hoffen, was gerecht ist, warum wir sterben müssen, ob unser Leben sinnvoll ist und tausend Fragen mehr.
Dieses Fragen und das Staunen, diese Suche nach Antworten ist der Kern des Philosophierens.
Daraus entwickeln sich innerhalb des Faches übergeordnete Themengebiete und der Philosoph Immanuel Kant (1724 – 1804) war der Meinung, alles Denken ließe sich auf folgende vier große Fragengebiete zurückführen:
Was kann ich wissen?
Was soll ich tun?
Was darf ich hoffen?
Was ist der Mensch?
Hinter diesen Fragen stecken philosophische Disziplinen, aus denen wir in jedem Schuljahr „Brausepulver“ produzieren und verschiedene Fragen bearbeiten.
Dies könnten z.B. folgende sein:
Klasse 7:
Warum träumen wir? Sollten Tagträume in der Schule erlaubt sein? Was ist Sprache? Warum sind Regeln für unser Zusammenleben wichtig?
Klasse 8:
Was macht meine Identität aus? Wie würde ich mich selbst mit fremden Augen sehen? Warum glauben und arbeiten wir? Was macht all die Technik mit uns?
Klasse 9:
Welche Macht haben die Medien? Wozu gibt es Utopien? Wofür sollten wir Verantwortung übernehmen?
Klasse 10:
Was ist Schönheit? Was ist Logik? Gibt es eine Seele? Was passiert nach dem Tod? Ist die Todesstrafe mit unseren Menschenrechten vereinbar? Was ist der Unterschied zwischen Glauben & Wissen? Sollte es erlaubt sein, Menschen zu klonen?
Klasse 11:
Was ist Glück? Wie treffe ich moralische Entscheidungen? Was ist der kategorische Imperativ? Ist es besser, ein unglücklicher Mensch zu sein oder ein glückliches Schwein? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist Liebe?
Klasse 12:
Wie sieht der ideale Staat aus? Gibt es utopische Ideen, denen ich folgen möchte? Wer gehört zu meiner moralischen Gemeinschaft – Menschen, Tiere, Pflanzen oder gar die unbelebte Natur und wem gegenüber habe ich direkte Pflichten? Gibt es einen Gott und wenn ja, wie viele?
Herzstück des Unterrichts in allen Klassenstufen ist das philosophische Gespräch und der Austausch von Gedanken. Wir nähern uns einem Problem sprechend, schreibend, Texte zerpflückend, Filme guckend, Comics zeichnend, Erklärvideos drehend. In den unteren Klassenstufen geht es dabei hauptsächlich um Problemstellungen des täglichen Lebens,
wie z. B. Freundschaft, Glück, Träume, Arbeit, Sprache.
In den höheren Klassenstufen werden die Fragen komplexer und es werden mehr Texte bekannter Philosophen als Grundlage der Diskussionen verwendet. So bekommen die Schüler einen Einblick v.a. in die abendländische Philosophie und lernen unterschiedliche philosophische Standpunkte kennen.
Warum uns Philosophie so wichtig ist? Ganz einfach, weil das reflektierte Nachdenken über sich und seine Welt, die Fähigkeit, sich eine Meinung zu bilden und diese im Gespräch zu festigen, wichtig sind. Mindestens genauso wichtig ist es aber auch, diese zu verändern und weiterzuentwickeln, tolerant zu sein gegenüber anderen Auffassungen oder aber falsche Konstrukte zu entlarven.
Es geht also schlicht und einfach darum, selbst denken zu lernen!
Zur Fachschaft Philosophie gehören:
Juliane Übensee
…mag fächerübergreifendes unterrichten mit Kunst und Filmbezug
…und hat ihre Abschlussarbeit über Medien und Umwelt geschrieben
Jana Lehrkamp
…unterrichtet Kunst und Philosophie
…hätte gern mit den Existentialisten im Cafe‘ de Flore gesessen und diskutiert
…glaubt, dass die Beschäftigung mit Umweltethik die Welt ein Stück besser macht
…liebt Gedankenexperimente und die Versuche der Schüler, in diesen eine Hintertür zu
finden
Claudia Piehler…
…unterrichtet Englisch und Philosophie
…liebt logisches Denken und Argumentieren
…hat eine Abschlussarbeit über den Einfluss von Sprache auf das Denken geschrieben
…genießt es, mit SchülerInnen gemeinsam neue Gedanken zu denken